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Die 24 Stunden von Le Mans

Toyota GAZOO Racing verpasst erneut Triumph

Motorsport

Das Wichtigste in Kürze

  • Neunter Platz für die WM-Führenden im Toyota TS050 Hybrid #8
  • Frühzeitiges Ende für die anderen beiden Rennwagen
  • Viele Führungskilometer und -stunden bleiben unbelohnt

Impressionen

Köln. Nach einem enttäuschenden Rennen verpasst das Motorsport-Team den Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans deutlich. Für zwei der drei Starter war der Langstreckenklassiker vorzeitig beendet, der Toyota TS050 Hybrid #8 konnte mit dem neunten Platz nur noch Schadensbegrenzung betreiben.

Im Qualifying hatte Toyota noch einen Auftakt nach Maß gefeiert: Kamui Kobayashi pulverisierte den vor 32 Jahren aufgestellten durchschnittlichen Geschwindigkeitsrekord und fuhr die schnellste Runde aller Zeiten auf dem Circuit de la Sarthe. Der Toyota TS050 Hybrid mit der Startnummer 7, den sich Kobayashi mit Mike Conway und Stéphane Sarrazin teilte, ging so von der Pole Position ins Rennen – und führte dieses die ersten zehn Stunden an. Ein Problem mit der Kupplung bedeutete jedoch das Aus um 1.15 Uhr.

Nur 20 Minuten später musste auch der Toyota TS050 Hybrid #9, an dessen Steuer sich Nicolas Lapierre und die beiden Le-Mans-Rookies Yuji Kunimoto und José María López abwechselten, aufgeben. Ein LMP2-Rennwagen rauschte ins Heck des leistungsstarken Hybridboliden, was einen Reifenplatten und hydraulische Probleme zur Folge hatte. Die Schäden werden in den nächsten Tagen genauestens analysiert.

Für den verbliebenen Toyota TS050 Hybrid #8 mit den WM-Führenden Sébastien Buemi, Anthony Davidson und Kazuki Nakajima lief es nur unwesentlich besser: Das Trio schnupperte fast acht Stunden lang am Sieg, ehe ein Problem mit dem Frontmotor einen Boxenstopp erforderlich machte. Erst nach zwei Stunden konnte der Rennwagen zurück auf die Strecke, eine bessere Position als Platz neun im Gesamtklassement war nicht mehr drin.

Die Enttäuschung bei der mittlerweile 19. Teilnahme seit 1985 ist doppelt bitter: Als Höhepunkt der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) gibt es in Le Mans traditionell doppelte Punkte. Der siegreiche Porsche #2 holt sich dadurch nicht nur die Führung in der Fahrerwertung, auch in der Herstellerwertung liegt der süddeutsche Hersteller nun vorn.

„Nach all der harten Arbeit in den vergangenen Monaten, ein wettbewerbsfähiges Auto in Le Mans an den Start zu bringen, ist das ganze Team am Boden zerstört. Unser Tempo war die ganze Woche ausgezeichnet und wir führten einen engen Kampf mit Porsche. Die Fahrer, Ingenieure und Mechaniker haben herausragende Arbeit geleistet und ich möchte ihnen danken“, erklärt Teampräsident Toshio Sato. „Wir gratulieren Porsche zum verdienten Sieg. Wir bei Toyota verlassen Le Mans trotz der beeindruckenden Unterstützung der Fans ohne Siegerpokal. Wir werden nun analysieren, was schiefgelaufen ist – und wir werden stärker und entschlossener denn je zurückkommen.“

Bereits am 16. Juli 2017 kann Toyota GAZOO Racing zurückschlagen: Die WEC findet ihre Fortsetzung in den Sechs Stunden am Nürburgring, dem zweiten von insgesamt drei Heimrennen des Teams.