Nurburgring24H 2019 ADAC 680
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Toyota GR Supra feiert Comeback auf dem Nürburgring

24-Stunden-Rennen endet mit Platz 41

Motorsport

Das Wichtigste in Kürze

  • Neuer Sportwagen mit erfolgreicher Aufholjagd
  • Lexus LC landet nach Getriebeproblemen auf Platz 54
  • Hohe Temperaturen setzen Mensch und Maschine zu

Köln. Der Toyota GR Supra hat sein Comeback beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring mit dem 41. Platz im Gesamtklassement und dem dritten Platz in der Klasse SP8T abgeschlossen. Zweites Fahrzeug des Toyota Gazoo Racing Teams war der Lexus LC, der die Ziellinie als 54. in der Gesamtwertung und als Sieger der SP Pro Klasse erreichte.

Für die Teams und Besatzungen beider Fahrzeuge von Toyota Gazoo Racing war es das erwartet schwere Rennen. Während der Lexus LC am Samstag von Platz 35 ins Rennen ging, musste sich der neue GR Supra – mit Morizo alias Toyota Präsident Akio Toyoda als Startfahrer – von Platz 99 aus nach vorne kämpfen. Beiden Teams gelang eine gute erste Rennphase. Der Lexus LC etablierte sich in der Top-Gruppe rund um Platz 30, der GR Supra schob sich Platz um Platz nach vorne.

Nach und nach machten jedoch die hohen Temperaturen Mensch und Material zu schaffen: Die Konzentration litt, die technischen Fehler nahmen zu. Nach etwa acht Stunden fing der Lexus LC an, Getriebeöl zu verlieren. Das Team entschied sich zu einem Wechsel des Getriebes; damit war der LC wie schon im Vorjahr zu einem langen Boxenaufenthalt gezwungen und verlor über zwei Stunden.

Nach dem Boxenstopp konnte der Lexus LC das Rennen ohne Probleme fortsetzen und sich mit 133 absolvierten Runden noch auf den 54. Platz verbessern. LC-Chefmechaniker Toshiyuki Sekiya war dennoch enttäuscht: „Es ist frustrierend, dass wir wie letztes Jahr wieder viel Zeit in der Box verbringen mussten. Auch wenn wir das Auto ohne Schwierigkeiten über 7.000 Kilometer getestet haben, können wir nicht jedes Problem vorhersehen. Die 24 Stunden am Nürburgring sind für uns immer ein hartes Rennen und haben uns auch im diesem Jahr wieder eine Lektion erteilt.“

Unterdessen überstand der GR Supra einen Kontakt mit dem Führenden ohne größere Schäden und erreichte ohne weitere Probleme nach 137 Runden als 41. der Gesamtwertung das Ziel. „Das bisher längste Rennen mit dem GR Supra ging über vier Stunden, daher sind wir sehr glücklich, dass wir die 24 Stunden erfolgreich beendet haben“, freut sich GR Supra Chefmechaniker Hideyuki Tanaka.

Konzernchef Akio Toyoda, der insgesamt vier Stins fuhr, erinnerte nach dem Rennen an den langjährigen Testfahrer Hiromu Naruse, der am gleichen Tag vor neun Jahren bei einem Unfall in der Nähe des Nürburgrings tödlich verunglückt war. Naruse war Mitbegründer von Gazoo Racing, bildete Toyoda als Rennfahrer aus und wurde über das Unternehmen hinaus als Meisterfahrer geschätzt, der alle Straßen der Welt kennt.

„Ich muss zugeben, dass es mir heute während meines dritten Stints schwerfiel, mich auf das Fahren zu konzentrieren“, erzählte Toyoda. „Denn mir wurde klar, dass Hiromu Naruse genau zur gleichen Zeit vor neun Jahren gestorben war. Viele Dinge gingen mir unterwegs durch den Kopf: unser erster Start bei diesem Rennen vor 13 Jahren mit einem ‚handgemachten‘ Team, bei dem wir noch nicht einmal den Namen Toyota verwenden konnten, unser Bedauern, dass wir mit einem Supra testen mussten, der gar nicht mehr produziert wurde, und die Entschlossenheit einer Handvoll leidenschaftlicher Leute, die Aktivitäten von Gazoo Racing nach Naruses Tod weiter voranzutreiben. Heute sind die 24 Stunden am Nürburgring ein zentraler Bestandteil unserer Aktivitäten, unsere Autos immer besser zu machen. Als Fahrer konnte ich in diesem Jahr nicht viel zum Erfolg des Teams beitragen. Umso mehr möchte ich allen Profis und Team-Mitgliedern danken, die dieses Ergebnis möglich gemacht haben.“