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Toyota Racing beginnt Saison mit Podestplatz

Platz 3 für den TS040 Hybrid im 6-Stunden-Rennen von Silverstone

Motorsport
Für TOYOTA Racing endete der Saisonauftakt zur FIA WEC Langstrecken Weltmeisterschaft heute mit einem Podestplatz im hart umkämpften 6-Stunden-Rennen von Silverstone.
Die Weltmeister von 2014 bekamen es in Silverstone mit seit dem Vorjahr, als man noch einen Doppelsieg herausfahren konnte, deutlich erstarkter Konkurrenz zu tun, aber man brachte immerhin beide Autos ins Ziel.
Der TS040 HYBRID mit der Startnummer 1, mit Anthony Davidson, Sébastien Buemi und Kazuki Nakajima am Steuer, kämpfte zeitweilig um den Sieg mit und kreuzte die Ziellinie auf dem dritten Platz mit 14,816 Sekunden Rückstand auf den siegreichen Audi nach sechs Stunden sensationellem Rennsport.
Ähnlich stark auch die Leistung des Trios im Auto #2, nämlich Alex Wurz, Stéphane Sarrazin und Mike Conway, die mit einem vierten Platz die Punkteausbeute für das Team optimal abrundeten.
Sébastien und Alex waren mit Rennbeginn in einen spannenden Kampf um die Spitze verwickelt und duellierten sich vor allem mit den beiden Audis. Nach einer hektischen halben Stunde hatte die #1 den direkten Widersacher auf P3 liegend in Griff, während die #2 im Überrundungsverkehr unterlag und sich vorerst mit P6 zufrieden geben musste.
Ein Unfall löste dann eine streckenweite Gelbphase aus, bei der alle Teilnehmer auf 80 Km/h herunterbremsen müssen, was beide TS040 HYBRID für den jeweils ersten Boxenstopp nutzten und sowohl neue Reifen, wie auch eine Tankfüllung Kraftstoff ausfassten. Als eine weitere Gelbphase anstand, entschied man sich die Strategien zu splitten und die #2 für einen Tankstopp in die Boxen zu beordern.
Als das Rennen wieder freigegeben wurde, bekam Sébastien allerdings Schwierigkeiten, denn seine Reifen waren abgekühlt und er fiel auf P5 zurück. Dann suchte das Pech die Konkurrenten heim: Erst musste der Porsche #17 und dann der Audi #8 Audi für Reparaturen an die Boxen, was Sébastien und Alex auf P3 bzw. P4 beförderte.
Nach etwas mehr als dem ersten Rennviertel übernahm Anthony die #1, während Mike den britischen Auftritt des Teams komplettierte, als er die #2 von Alex übernahm.
Anthony schloss zügig auf das Führungsduo auf, machte aus dem Geschehen an der Spitze wieder einen Dreikampf und übernahm bei der nächsten Sequenz an Boxenstopps erstmals die Führung, indem er bei seinem Tankstopp auf einen Wechsel auf neue Michelin-Reifen verzichtete, während die Konkurrenz sehr wohl neues Gummi ausfasste.
Die beiden TS040 HYBRID hatten nun erstmals in diesem Rennen eine Doppelführung inne, doch der Kampf mit dem jeweils verbliebenen Audi und Porsche setzte sich fort. Nach einem harten Rad-an-Rad-Duell musste Anthony die Führung an den Audi #7 abgeben, während Mike sich mit P4 begnügen musste, nachdem eine Rempelei mit einem Überrundeten ihn mit einer Streckenbegrenzung aus Plastik kollidieren ließ, die sich an der Fahrzeugschnauze verklemmte.
Die beiden TS040 HYBRIDs waren noch immer im Führungskampf involviert, als die beiden letzten Rennstunden anbrachen und Kazuki die #1 von Anthony übernahm, während Stéphane sich hinter das Steuer der #2 klemmte.
Zu diesem Zeitpunkt kristallisierten die einzelnen Strategien heraus und die #1 kämpfte mit dem Porsche #18 um P2, während an der Spitze der Audi #7 seine Führung ausbaute, der TS040 HYBRID #2 war auf P4 unterwegs.
Für die letzte Stunde übernahm Sébastien die #1 wieder, während Alex Stéphane in der #2 abwechselte. Der Kampf an der Spitze tobte bis zur Zielflagge, wobei Sébastien Druck auf den zweitplatzierten Porsche #18 machte, der seinerseits auf den Führenden aufholte.
Letztlich reichte es für die #1 nicht mehr und Sébastien überquerte die Ziellinie als Dritter, was Anthony die Richard Lloyd Trophy für das im Rennen am besten platzierte Mitglied des veranstaltenden British Racing Drivers’ Club bescherte. Alex sah die schwarz-weiß karierte Flagge als Vierter.
TOYOTA Racing wird in drei Wochen beim 6-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps am 2. Mai in Belgien wieder am Start sein.
Toshio Sato, Team President: „Dieser Kampf um den Sieg zwischen den drei Herstellern der LMP1-Klasse hat mich schwer beeindruckt. Am Ende war von jedem Hersteller bis zum fallen der Zielflagge ein Auto im Kampf um den Sieg involviert. Es war mehr ein sechsstündiges Sprintrennen, was ja großartig für die Fans ist. Meinen Glückwunsch an Audi, die heute alles richtig gemacht haben. Wir haben alles gegeben, aber diesmal hat es nicht ganz gereicht. Natürlich wäre es schön gewesen, das Rennen zu gewinnen, aber die Konkurrenz ist über den Winter deutlich erstarkt. Wir nehmen aber die Herausforderung an und in Spa werden wir zurückschlagen, da bin ich mir sicher.“
TS040 HYBRID #1 (Anthony Davidson, Sébastien Buemi, Kazuki Nakajima)
Rennen: P3, 201 Runden, 7 Boxenstopps. Startplatz: P4. Schnellste Rennrunde: 1:42,209 Minute.
Anthony Davidson: „Heute die Richard Lloyd Trophy gewonnen zu haben ist schon toll! Diese Strecke hat die Stärken unseres Autos noch nie so richtig in den Vordergrund gespielt und wir haben es hier stets ein wenig schwer. Der Doppelsieg im Vorjahr war da mehr eine glückliche Fügung bei der wirren Wetterlage damals. Ich freue mich daher auf die nächsten Rennen, wo wir deutlich stärker sein sollten. Ich hoffe, dass wir auf jenen Strecken, wo das Haushalten mit den Reifen eine größere Rolle spielt, unsere wahren Stärken mehr belohnen werden.”
Sébastien Buemi: „Für uns war das ein eher schwieriges Rennen, wir griffen aber vom Start weg an. Wir probierten verschiedene Sachen aus, etwa einen doppelten Stint mit einem Satz Reifen zu fahren. Obwohl wir alles gaben, blieb mir am Ende nur zu versuchen, wenigstens den Porsche noch zu erwischen, was aber mit den reichlich strapazierten Reifen nicht mehr gelang. Glückwunsch an Audi und Porsche, die gute Arbeit leisteten. Jetzt werden wir uns bestmöglich auf Spa vorbereiten, wo wir uns ein besseres Resultat versprechen.”
Kazuki Nakajima: „Ein hart umkämpftes Rennen war das in der LMP1. Die Abstände waren gering und wir mussten alles geben über diese sechs Stunden hinweg. Wir dachten, dass wir dem Porsche noch P2 würden wegschnappen können, doch das klappte leider nicht mehr. Aber ein Podestplatz ist ja auch schon ein ordentliches Resultat. Wir hatten ein hartes Rennen erwartet, leisteten gute Arbeit und begingen keine Fehler. Ein solider Start also.”
TS040 HYBRID #2 (Alex Wurz, Stéphane Sarrazin, Rennen: P4, 200 Runden, 7 Boxenstopps. Startplatz: P6. Schnellste Rennrunde: 42,597 Minute.
Alex Wurz: „Wir als Team waren heute nicht auf der Höhe der Audis. Wir wussten, dass diese Strecke am wenigsten die Stärken unseres Auto zur Geltung würde kommen lassen, aber freiwillig wollten wir uns der Konkurrenz nicht ergeben. Wir müssen Ruhe bewahren und hart arbeiten. Ich glaube, das wird bis zum letzten Saisonlauf eine Schlacht epischer Ausmaße werden, was ja großartig zu werden verspricht. Schlecht ist nur, dass wir heute unterlagen.”
Stéphane Sarrazin: „Verglichen mit dem Doppelsieg im Vorjahr, ist das natürlich nicht so toll. Aber wir leisteten gute Arbeit und fuhren eine Menge Punkte ein. Wir wussten vorher schon, dass das nicht unsere Strecke ist und die Audis hier wieder stark sein würden. Nicht der perfekte Start in die Saison, aber doch ganz passabel, denn wir sind immerhin WM-Zweite. Wir schauen jetzt hoch motiviert nach Spa und ich bin mir sicher, dass wir dort besser abschneiden werden.”
Mike Conway: „Das war ein hartes Rennen. Ich überfuhr so eine Plastik-Streckenbegrenzung, die vorn am Auto hängen blieb und mir meinen Stint versaute. Ich verlor dadurch Abtrieb und das Auto war unberechenbar. Nachdem das Teil beim Boxenstopp entfernt wurde, lag das Auto auch wieder gut und ich konnte wieder attackieren und versuchen, etwas Zeit gut zu machen. Zu diesem Zeitpunkt konnten wir aus eigener Kraft aber nur noch Vierte werden, aber das galt es auch sicher zu stellen und wertvolle Punkte ein zufahren. Ich sehe einem erfreulicheren Wochenende in Spa entgegen.”