Lauf neun: Historischer VLN-Sieg für Lexus  - 2016 VLN9 Lexus 8
Uhr

Lauf neun: Historischer VLN-Sieg für Lexus

Motorsport

Das Wichtigste in Kürze

  • Team Farnbacher beschert Lexus den allerersten VLN-Sieg
  • Toyota Swiss Racing baut Führung weiter aus
  • Toyota GT86 sichert sich RCN-Gesamtsieg

Impressionen

Im neunten der zehn VLN-Rennen der Saison 2016 feierte Farnbacher Racing einen wahrlich historischen Erfolg: mit dem erstmals eingesetzten RC F GT Prototyp dominierte Team Farnbacher das Rennen und holte so nicht nur den ersten VLN-Gesamtsieg von Lexus sondern auch den eines japanischen Herstellers überhaupt. Dabei lief es im Qualifying für die Farnbachers noch eher durchwachsen und sie mussten sich mit Platz neun in der Startaufstellung (Pole in der SPX-Klasse) begnügen. Doch im Rennen sorgten eine fehlerfrei Leistung von den Brüdern Mario und Dominik Farnbacher sowie ein gutes Händchen im Reifenpoker auf der anfangs noch feuchten Strecke dafür, dass die gesamte Konkurrenz das Nachsehen hatte. Den Start bestritt der Lexus RC F GT Prototyp noch auf Regen-Pneus doch die Strecke trocknete schnell ab und so wechselte das Team bereits in Runde zwei auf Slicks. Von da an waren Mario und Dominik einfach nicht mehr zu stoppen, arbeiteten sich Position um Position nach vorn und übernahmen zur Renn-Halbzeit die Führung – um sich anschließend immer weiter abzusetzen und mit mehr als 30 Sekunden Vorsprung als Sieger ins Ziel zu kommen.

„Das ist ein fantastischer Erfolg und der Lohn für fast zwei Jahre harter Arbeit“, sagte Teamchef Horst Farnbacher abschließend glücklich. Und auch Mario und Dominik Farnbacher waren begeistert. „Ich kann kaum glauben, was uns heute gelungen ist“, sagte Mario strahlend und Dominik fügte hinzu: „Der neue Prototyp lässt sich viel komfortabler fahren. Mit dem Vorgänger mussten wir immer viel riskieren um schnell zu sein, doch bei dem neuen Modell geht das wesentlich entspannter.“

Die anderen beiden Lexus, die im neunten VLN-Lauf am Start waren, zeigten ebenfalls gute Leistungen: Der Lexus ISF CCS-R von Novel Racing (Helmut Baumann, Michael Tischner, Völker Klaus) ging in der SP8 an den Start, qualifizierte sich als Klassen-Vierter (67. in der Gesamtwertung), überholte im Rennen 25 Konkurrenten und kam so als Klassen-Vierter (42. in der Gesamtwertung) ins Ziel. Noch stärker war der RC F (ebenfalls Klasse SP8) von Horst Baumann, Theo Klee und Uwe Kleen unterwegs. Nach einem schwierigen Qualifying lag das Trio nur auf Platz fünf in der Klasse und Platz 70 in der Gesamt-Startaufstellung doch im Rennen gaben sie dem RC F ordentlich die Sporen, ließen 41 Gegner hinter sich und holten sich mit Platz 29 in der Gesamtwertung den Klassensieg.

Außerdem am Start in der VLN war ein für Lauf neun an Milltek Sport & Liteblox (Milltek LTD) ausgeliehener und von Isert Racing eingesetzter Toyota GT86 CS-Cup, der mit der Startnummer 277 in der SP3 und außerhalb der Cup-Wertung antrat. Gefahren wurde das Boxer-Coupé unter anderem von Tom Onslowe-Cole, der sich im Tourenwagen- und GT3-Rennsport einen Namen gemacht hat und sich mit seinen VLN-Einsätzen aufs 24h-Rennen 2017 einschießen will – sowie Dale Lomas und Lucien Gavris.

Wie immer fand im Rahmen der VLN auch der TMG GT86 Cup statt – ein Markenpokal der TOYOTA Motorsport GmbH, der bereits in der vierten Saison auf der Nürburgring-Nordschleife ausgetragen wird. Der TMG GT86 CS-Cup ist ein seriennaher Rennwagen mit einem Ersatzteilservice und technischem Support vor Ort und bietet damit optimalen und kostengünstigen Motorsport.

Nach dem eher einseitigen achten Saisonlauf durften sich die Fans und Fahrer in Lauf neun wieder über die im TMG GT86 Cup übliche Spannung freuen. Bei wechselnden Bedingungen waren die Fahrer besonders gefragt und machten das Rennen teilweise zur Zitterpartie, in der sich die in Cup-Wertung führenden Manuel Amweg und Thomas Lampert (Toyota Swiss Racing) aber letztlich einmal mehr durchsetzte. Platz zwei sicherten sich Nils Jung und Florian Wolf (Ring Racing) für Achim Wawer und Eric Curran (Mathol Racing).
Amweg / Lampert gingen früh in Führung, wechselten zum perfekten Zeitpunkt – nach einer Runde – von Regenreifen auf Slicks und konnten sich anschließend auch von den Verfolgern absetzen. Zwei Runden vor dem Ende des Rennens aber setzte noch einmal Regen ein und es durfte wieder gezittert werden. „Doch da hatten wir schon genug Vorsprung und ich konnte das Rennen kontrolliert zu Ende fahren“, sagte Amweg, der zu diesem Zeitpunkt am Steuer saß.

Weniger zufrieden war nach dem Rennen Nils Jung. „Leider konnten wir in der Anfangsphase des Rennens das Tempo der Cup-Spitze nicht mitgehen und haben viel Boden verloren. In der zweiten Hälfte konnten wir zwar wieder aufholen, aber Amweg/Lampert waren da bereits uneinholbar enteilt.“ Dennoch ist der Kampf um den Titel noch nicht entschieden und beim Finale dürfte es noch mal Spannung pur geben.

Bereits eine Woche vor den neunten VLN-Lauf fand das Finale in der RCN (Rundstecken Challenge Nürburgring) statt. Und auch hier gab es für Toyota Grund zum Feiern. Mit seinem siebten Klassensieg (V3) in Folge sicherte sich Alex Fielenbach, der beim achten Lauf von Wolfgang Weber unterstützt wurde, auf seinem Toyota GT86 CS-V3 den RCN-Gesamtsieg. „Ich bin überglücklich. Vor dem Finale war ich doch recht nervös. Die Verhältnisse waren sicherlich nicht einfach doch ich bin ohne Fehler durchgekommen“, sagte der Champ anschließend. Herzlichen Glückwunsch!

Das Saisonfinale der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring findet am 22. Oktober statt und führt über die gewohnte Distanz von vier Stunden.