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Frustration in Fuji für TOYOTA GAZOO Recing

Motorsport

Impressionen

TOYOTA GAZOO Racing spielte zwar eine tragende Rolle beim spannenden Sechs-Stunden-Rennen von Fuji, doch am Ende überwog beim Heimrennen die Enttäuschung über die Endränge fünf und sechs beim Fallen der Zielflagge.

Unter den enthusiastischen Zuschauern auf den Tribünen hofften auch viele Mitarbeiter der TOYOTA Motor Corporation auf ein gutes Resultat, zumal die beiden TS040 HYBRID bei regnerischem Wetter und nasser Piste früh im Rennen deutlich konkurrenzfähiger waren.

Doch Zwischenfälle bei beiden Autos und die Unterlegenheit bei abtrocknender Strecke sorgten gegen Ende für Frustration. Anthony Davidson, Sébastien Buemi und Kazuki Nakajima landeten im TS040 HYBRID mit der Startnummer 1 sahen die Zielflagge als Fünfte, nachdem eine Durchfahrtstrafe einen möglichen vierten Platz vereitelte.

Die #2, gefahren von Alex Wurz, Stéphane Sarrazin und Mike Conway, wurde von einem GT-Fahrzeug in eine Kollision verwickelt und verlor viel Zeit mit Reparaturarbeiten an der Box. Immerhin konnte sich das Trio noch auf P6 vorkämpfen.

Die ersten 40 Minuten des Rennens sah das Feld auf regennasser Strecke hinter dem Safety Car gesammelt seine Runden drehen, bevor das Rennen endlich freigegeben wurde. Kazuki und Alex starteten von den Positionen fünf bzw. sechs aus ins Rennen und in der allgemeinen Hektik preschte Kazuki auf P3 vor und Alex folgte auf P4, unterlag aber in heftigen Duellen und fiel wieder auf P6 zurück.

Kazuki's Duell mit dem Porsche #17 war ein Highlight des Rennens, denn der Japaner entwickelte vor heimischem Publikum enormen Kampfgeist. Doch kurz vor Ende der ersten Rennstunde unterlag auch er, hielt aber immerhin P4.

Die ersten Boxenstopps warfen die #1 dann auf P5 zurück, mit der #2 dicht dahinter. Als der Regen nachließ, schloss Anthony auf den Audi #8 auf, denn auf feuchter Strecke zeigte sich der TS040 HYBRID ebenfalls konkurrenzfähig.

Als die Strecke zunehmend abtrocknete, wechselte man mit beiden Autros auf Hybrid-Intermediate-Reifen um, doch kurz darauf sollte TOYOTA zwei entscheidende Rückschläge erleiden.

Stéphane wurde von einem GT-Fahrzeug „abgeschossen”, das bei der Kollision beschädigte Kühlsystem war erst nach einem 13-minütigen Reparaturstopp wieder funktionsfähig. Mike fädelte die #2 wieder ins Rennen ein, jedoch auf P19 – mit 12 Runden Rückstand. Etwa zur gleichen Zeit wurde gegen Anthony wegen eines Regelverstoßes bei der Einfahrt in die Boxengasse eine Strafe verhängt, worauf er einmal in gemäßigtem Tempo durch die Boxengasse rollen musste, um diese abzuleisten.

Da die Strecke mittlerweile immer weiter abtrocknete, wechselte man bei beiden Autos für das letzte Rennviertel auf Slickreifen. Zu diesem Zeitpunkt war Sébastien – am Steuer der #1 – Fünfter, während Mike sich bereits auf P8 vorgearbeitet hatte.

Dann übernahm Lokalheld Kazuki das Steuer der #1 für den letzten Stint und überquerte nach sechs Stunden Renndauer die Ziellinie als Fünfter. Alex indes hatte die #2 übernommen und machte weiter Fortschritte und eroberte P6 in den letzten Minuten des Rennens zurück.

TOYOTA bleibt damit in der WM auf Rang drei in der Hersteller-Wertung, 145 Punkte hinter Tabellenleader Porsche, deren Fahrzeug #17 das Rennen gewann.

Nur zwei Läufe zur WEC Langstrecken Weltmeisterschaft stehen 2015 noch aus, am 1. November findet in Shanghai der nächste WM-Lauf statt, gefolgt vom Finale drei Wochen später in Bahrain.

Toshio Sato, Team President: „Die Witterungsbedingungen gaben uns Gelegenheit zu zeigen, dass wir uns verbessern konnten, also waren wir in einer viel besseren Ausgangslage als bei vorangegangenen Rennen. In der Tat war unser Tempo auf nasser Strecke ermutigend. Leider konnten wir aus mehreren Gründen kein Kapital daraus schlagen und es ist enttäuschend, dass wir bei unserem Heimrennen nicht besser abschneiden konnten. Dank an alle Fans, die uns diese Woche so sehr unterstützt haben. Dank auch an die Kollegen von TOYOTA, die uns ebenfalls sehr unterstützten und mithalfen. Wir konnte unsere Siegesserie hier in Fuji nicht fortsetzen, doch wir sind fest entschlossen im nächsten Jahr gestärkt zurückzukehren.“

TS040 HYBRID #1 (Anthony Davidson, Sébastien Buemi, Kazuki Nakajima)
Rennen: P5, 214 Runden, 6 Boxenstopps. Startplatz: P5. Schnellste Rennrunde: 1.27,512 Minute.

Anthony Davidson: „Das waren wirklich knifflige Bedingungen heute. Wir mussten auf die gesamte Palette an Michelin-Reifen zurückgreifen, was die Arbeit für uns Fahrer ziemlich schwierig gestaltete. Wir alle hatten so unsere Schwierigkeiten im Cockpit, aber ein bisschen Spaß hat es auch gemacht. Wir waren im Nassen verhältnismäßig schnell, das war recht ermutigend. Doch einen Podestplatz konnten wir bei unserem Heimrennen nicht erringen und das ist enttäuschend.”

Sébastien Buemi: „Ich bin von diesem Resultat enttäuscht. Ich hatte das Gefühl, dass wir im Nassen sehr gut unterwegs waren, definitiv näher an den anderen dran. Doch als es abtrocknete, fielen wir wieder zurück, das fand ich enttäuschend. Wir fuhren dennoch ein anständiges Rennen und können mit unserer Leistung zufrieden sein. Ich hoffe aber, dass wir im nächsten Jahr wieder hier so erfolgreich sein werden wie in den Vorjahren und uns die Siegestrophäe zurückholen.”

Kazuki Nakajima: „Wir waren wie erwartet bei nassen Bedingungen konkurrenzfähiger. Ich hatte ein unterhaltsames Duell mit den Porsche zu Anfang des Rennens, es war aber sehr schwierig in Front zu bleiben, weil sie auf den Geraden schneller sind. Irgendwie schaffte ich es bis zu meinem Boxenstopp wenigstens vor einem der Porsche zu bleiben, das war spannend. Danach waren die anderen etwas schneller. Wenigstens konnten wir den Fans und allen anderen zeigen, dass unser Kampfgeist ungebrochen ist. Wir werden weiter kämpfen.”

TS040 HYBRID #2 (Alex Wurz, Stéphane Sarrazin, Mike Conway)
Rennen: P6, 203 Runden, 7 Boxenstopps. Startplatz: 6. Schnellste Rennrunde: 1.27,992 Minute.

Alex Wurz: „Allem voran möchte ich den Fans meinen Dank aussprechen, die so zahlreich kamen und unermüdlich waren. Es sind die besten Fans, die man sich vorstellen kann. Nach 20 Jahren Profi-Rennsport komme ich immer wieder gerne hierher, um sie alle zu treffen. Es ist schade, dass sie so schlechtes Wetter ertragen mussten. Andererseits denke ich, dass sie ein gutes Rennen zu sehen bekamen. Was unser Auto angeht: Schade, dass Stéphane von einem GT-Auto abgeschossen wurde, das hat uns aus dem Spitzenkampf gerissen.”

Stéphane Sarrazin: „Ein schwieriges Rennen für unser Auto. Im Nassen hatten wir vorn zu wenig Grip und es war sehr schwierig anständiges Tempo mit in die Kurven hinein zu nehmen. Ich hatte zudem ein Problem mit einem GT-Wagen. Er krachte einfach in mich hinein und das kostete uns dann viel Zeit. Ich machte dann Druck, dass wir möglichst schnell auf Hybrid-Intermediates wechseln. Doch kurz darauf begann es wieder zu regnen. Manchmal hat man bei solchen Bedingungen Glück, andere Male eher nicht. Man lernt eben aus solchen Erfahrungen dazu.”

Mike Conway: „Es war ein schwieriger Tag in kniffligen Bedingungen. Es war schwierig die Hybrid-Intermediates auf Temperatur zu bringen. Ich blieb lange draußen, doch als wir auf Slicks wechselten, schien das Auto besser zu liegen und unser Tempo war im Vergleich zum Schwesterauto recht gut. Wir werden weiter angreifen und sehen, was wir bei den letzten beiden Rennen noch erreichen können.”